Montag Stiftung Urbane Räume

Werkstattwoche BOB LAB vom 23.-28.09.19: Startschuss für den BOB Campus

Pressemeldung: Bonn, 27. August 2019

Vielfältige Workshops, Vorträge und Aktionen für Nachbarinnen und Nachbarn in Wuppertal-Oberbarmen

Die alte Textilfabrik in Wuppertal-Oberbarmen wird vom 23. bis 28. September zum BOB LAB – einer Werkstattwoche zum Ausprobieren, Produzieren und Selbermachen. Alle Menschen aus der Nachbarschaft und andere Interessierte sind eingeladen, ihre Talente zu entdecken und die Werkstatt mit ihren Fähigkeiten und Kompetenzen zu bereichern. Auf dem Programm stehen Workshops im Holzbau, im Textil- und Grafikdesign, in der Informationstechnik, im Upcycling, aber auch Coachings zur Unternehmensgründung oder Bewerbungstraining. Zu den Highlights gehört am Samstag, 28. September, der Vortrag von Van Bo Le-Mentzel. Der Architekt und selbsternannte Karma-Ökonom ist bekannt für seinen Open-Source-Blog „Hartz IV Möbel“, seine Experimente mit Mikrohäusern zum Selberbauen (One-Sqm House, Unreal Estate House) und neue Produktionsmodelle (Karma Chakhs Schuhe). Beim BOB LAB wird Van Bo Le-Mentzel über „Hartz IV Möbel“ sprechen und live ein Möbelstück bauen.

Stadtteilentwicklungsprojekt der Montag Stiftung Urbane Räume wird die ehemalige Textilfabrik mit neuem Leben füllen

Die Werkstattwoche soll Bewohnerinnen und Bewohnern des Viertels, potenziellen Mietern und allen Interessierten einen Einblick in die geplante Entwicklung des Areals zum BOB Campus und die künftige Nutzung vermitteln, bevor im Herbst 2019 die Bauarbeiten beginnen. „Mit dem BOB LAB möchten wir einen ersten Impuls in die Nachbarschaft geben: Seht her, hier sind wir! Wir möchten den Menschen zeigen, dass Sie ihre Nachbarschaft, ihre direkte urbane Umgebung mitgestalten können“, sagt Johanna Debik, Geschäftsführerin der eigens gegründeten Projektgesellschaft Urbane Nachbarschaft BOB. Das Stadtteilentwicklungsprojekt BOB Campus wird auf Initiative der Montag Stiftung Urbane Räume in Kooperation mit der Stadt Wuppertal umgesetzt. Gemeinsam mit Initiativen, Vereinen und weiteren Akteuren aus dem Quartier entsteht so in den nächsten Jahren direkt an der Nordbahntrasse ein neuer Ort für Bildung und Qualifizierung, Arbeit und Urbane Produktion, Wohnen und Gemeinschaft, Nachbarschaft und Teilhabe.

Mobile Viertelsküche, Kinderbetreuung und -workshops

Insgesamt werden von Montag bis Samstag pro Tag fünf bis zehn Workshops angeboten. Die Vorträge und Diskussionsveranstaltungen am Abend (BOB Dialog) widmen sich der Rolle des BOB Campus für die soziale und wirtschaftliche Stadtteilentwicklung. Alle Produkte der Woche werden am Samstag im Rahmen einer Ausstellung präsentiert.

Damit auch Familien mit Kindern oder Alleinerziehende am BOB LAB teilnehmen können, werden Kinderbetreuung und -workshops angeboten. Zur Verpflegung aller Teilnehmenden wird vor Ort frisch gekocht. Zu diesem Anlass wird die neue mobile Viertelsküche eingeweiht, die auch in Zukunft für gemeinnützige Aktionen im Stadtteil genutzt wird.

zur Pressemitteilung (PDF, 82 kB)

Das Programm vom BOB LAB und viele weitere Informationen zum BOB Campus finden Sie hier: www.bob-campus.de

Sie sind herzlich eingeladen zum BOB LAB!

Vor Ort gibt es die Möglichkeit zu Interviews und Pressefotos.

BOB LAB
23.9.-28.9.2019
täglich 10:00 bis 17:00/20:00 Uhr

BOB Campus
Wichlinghauser Str. 36
42277 Wuppertal

BOB Campus in Wuppertal-Oberbarmen

Das aus einer dreistöckigen Fabrikhalle, den Shedhallen, zwei Arbeiter-Wohnhäusern und einer Brachfläche bestehende Ensemble wird ab 2021 wieder in Nutzung genommen:
2.000 m² attraktive Gewerbeflächen im vielfältigen Stadtteil Oberbarmen bringen Arbeit und Urbane Produktion als Selbstverständlichkeit in das Viertel zurück. Eine KITA mit Sprachförderung und Schulräumen für Kunst-, Technik- sowie eine Textilwerkstatt verschränken die gewerbliche Nutzung mit Bildungsangeboten. In großen und kleinen Wohnungen, zum Teil öffentlich gefördert und barrierefrei, finden große Familien, Senioren und Studierenden-WGs ein neues Zuhause. „Eine Etage mit rund 1.000 m² Fläche steht der Nachbarschaft für flexible Nutzung zur Verfügung“, erklärt Johanna Debik. „Unter anderem soll eine Viertelsküche entstehen. Die Brachfläche wird als Nachbarschaftspark entwickelt und inmitten des dicht bebauten Quartiers für die Menschen im Stadtteil ein Ort zur Erholung, zur Begegnung und der gemeinschaftlichen Gestaltung sein. Teilhabe und Partizipation stehen bei der Planung, Umsetzung und Nutzung des Campus im Mittelpunkt.“ Die Planung des Gesamtprojekts übernimmt das Kölner Architekturbüro raumwerk.architekten.

Die Montag Stiftungen werden einen hohen einstelligen Millionenbetrag in die Sanierung der Gebäude investieren und mit einem ganzheitlichen Nutzungskonzept in Betrieb nehmen. Durch mehrjährige Zuwendungen der Stiftung können der Planungs- und Umsetzungsprozess, die Entwicklung und der spätere Betrieb des Stadtteilprojektes mit den Menschen aus dem Quartier partizipativ gestaltet werden. Finanzierungspartner ist die GLS-Bank. Außerdem werden Wohnraumfördermittel durch die NRW.BANK bereitgestellt

Die Stadt Wuppertal wird die jetzige Brachfläche zu einer öffentlich zugänglichen Parkanlage entwickeln. Hier sind Mitmachprojekte wie Urban Gardening ebenso möglich wie Open-Air-Veranstaltungen, Märkte und Feierabendtreffs. Für den neuen Nachbarschaftspark investiert Wuppertal ca. 1,2 Mio. Euro. Davon wird die Stadt 90 % Förderung von EU, Bund und Land erhalten. Die Kooperation zwischen Stadt und Stiftung geht auch über die Bauzeit hinaus. Mit der Fertigstellung der Gebäude und des Parks wird die gemeinsame quartiersbezogenen Arbeit aktiv fortgesetzt.

Das Projekt BOB Campus wird unterstützt vom Bundesinnenministerium, von der Städtebauförderung von Bund, Ländern und Gemeinden sowie vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen. Darüber hinaus hat die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft den BOB Campus für das Projekt „Urbane Produktion im Bergischen Städtedreieck“ ausgewählt.

Miriam Pflüger
Tel.: +49 (228) 26716 473

Über die Montag Stiftung Urbane Räume

Die Montag Stiftung Urbane Räume gAG ist eine unabhängige gemeinnützige Stiftung und gehört zur Gruppe der Montag Stiftungen in Bonn. Im Sinne des Leitmotivs der Stiftungsgruppe „Handeln und Gestalten in sozialer Verantwortung“ engagiert sich die Montag Stiftung Urbane Räume als unabhängige Partnerin von Kommunen, Verbänden und zivilgesellschaftlichen Initiativen dort, wo Stadtteile von besonderen sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen geprägt sind.

Die Idee des Programms „Initialkapital für eine chancengerechte Stadtteilentwicklung“ ist es, durch Investition in eine Immobilie dauerhaft eine soziale Rendite zu erzielen und damit wichtige Erneuerungsimpulse für den gesamten Stadtteil zu geben. Die Immobilie ist hier Ausgangspunkt der inklusiven Projektentwicklung und dient dem Gemeinwohl: Alle erwirtschafteten Gewinne fließen ins Viertel zurück und bilden für Akteure vor Ort die Basis ihres gemeinwohlorientierten Engagements. Diesen Ansatz realisiert die Montag Stiftung Urbane Räume seit 2013 in der Urbane Nachbarschaft Samtweberei in Krefeld. Seit 2016 ist sie mit dem Projekt Urbane Nachbarschaft Freiimfelde in Halle (Saale) aktiv, 2018 folgten die Urbane Nachbarschaft BOB in Wuppertal und die Urbane Nachbarschaft Imbuschplatz (KoFabrik) in Bochum. Jeder Standort, jedes Projekt hat eigene Rahmenbedingungen und erfordert eine jeweils individuell gestaltete, prozessorientierte und inklusive Projektentwicklung vor Ort.

Sabine Milowan
Tel.: +49 (228) 26716-633

Über die Montag Stiftungen

Die Montag Stiftungen sind eine unabhängige und gemeinnützige Stiftungsgruppe in Bonn. Zu ihr gehören die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, die Montag Stiftung Urbane Räume und die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft. Die Stiftungen arbeiten jeweils eigenständig, operativ und projektbezogen in den Bereichen Inklusion, Digitalisierung im Bildungsbereich, Pädagogische Architektur, Stadtentwicklung, Nachbarschaften und partizipative Kunst. Im Sinne des Stiftungsgründers Carl Richard Montag setzen sich die Montag Stiftungen für eine chancengerechte Alltagswelt ein, an der alle Menschen gleichberechtigt teilhaben können. Das Leitmotiv ihrer gemeinsamen Arbeit lautet: Handeln und Gestalten in sozialer Verantwortung. Dachstiftung der Stiftungsgruppe und Eigentümerin des Stiftungsvermögens ist die Carl Richard Montag Förderstiftung, die von der Denkwerkstatt der Montag Stiftungen unterstützt wird.