Bonn Dransdorf

Zukunftsort Dransdorfer Berg

Lernen, Leben, Natur erfahren auf dem Gelände der alten Stadtgärtnerei in Bonn

Die Montag Stiftung Urbane Räume, der Verein Neue Stadtgärtnerei e.V. und die Stadt Bonn entwickeln in den kommenden Jahren auf dem seit 2004 brachliegenden Gelände „Auf dem Dransdorfer Berg” im Bonner Norden kooperativ ein sozial-ökologisches Stadtteilprojekt.

Das Projekt setzt sich aus drei wirtschaftlich voneinander unabhängigen, aber konzeptionell zusammengehörigen Stadtteil-Bausteinen zusammen:

Auf den Flächen, die die Montag Stiftung Urbane Räume entwickelt, soll ein Projekt nach dem Initialkapital-Prinzip der Stiftung mit ca. 3000-4000m² Bruttogeschossfläche entstehen.

Die Stiftung entwickelt zurzeit zusammen mit weiteren zivilgesellschaftlichen Akteur*innen Nutzungskonzepte für das Grundstück. Diese müssen, nach dem Anschub durch die Stiftung in der Entwicklung dauerhaft wirtschaftlich tragfähig sein und damit einen Überschuss für den Stadtteil ermöglichen. Bisher angedachte Nutzungsbausteine sind Büro-, Seminarräume für die Umweltbildung, einen Pflegebaustein wie beispielsweise ambulant betreutes Wohnen, ein Café, Gewerbeflächen (gerne für Ausbildungszwecke) und eventuell Sonderwohnformen wie Wohnungen für Auszubildende. Diese Bausteine sind Ideen, die wir im Laufe des Prozesses immer wieder auf ihre Machbarkeit und Bedeutung für den Ort überprüfen. Die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft, als bisherige Nutzerin der Fläche, bekäme neue, nachhaltigere Räumlichkeiten auf der Fläche.

Der Verein Neue Stadtgärtnerei e.V. plant ein gemeinschaftliches Bau- und Wohnprojekt für etwa 130 Menschen. Durch die Verwendung nachwachsender Rohstoffe und innovativer Verfahren soll eine kreislauffähige und klimapositive Bebauung mit Modellcharakter realisiert werden. Im Sinne der Ressourcenschonung und der Klimafreundlichkeit soll beispielsweise die graue Energie der vorhandenen Fundamente und Unterkellerungen in die Bauplanung mit aufgenommen werden.
Außerdem wird das Bau- und Wohnprojekt nicht in Privat-, sondern in Gemeineigentum entwickelt und für die gesamte Dauer der Erbpacht betrieben, sodass Mieten dauerhaft günstig bleiben und Wohnraum kein Objekt von Finanzspekulation ist. 

Darüber hinaus konzipiert und entwickelt der Verein Neue Stadtgärtnerei eine Urbane Landwirtschaft. Mit Blick auf das künftige Leben in urbanen Ballungsgebieten soll dargestellt werden, wie lokale Nahrungsmittelversorgung regenerativ und nachhaltig gestaltet werden kann.

Seit Aufgabe der Stadtgärtnerei 2004 liegt das ca. 5ha große städtische Gelände weitgehend ungenutzt brach. Das Gebäude der ehemaligen Stadtgärtnerei wird durch die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft genutzt.

Der Rat der Stadt Bonn hat in seiner Sitzung am 27.10.2022 in einen Grundsatzbeschluss beschlossen, die Vergabe des Geländes im Erbbaurecht an die Montag Stiftung Urbane Räume und den Neue Stadtgärtnerei e. V. vorzubereiten bzw. die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen an sie zu verpachten.

Bis zum 30.06.2025 haben die Stiftung und der Verein ein Erstzugriffsrecht d.h. die Stadt verhandelt nicht mit weiteren Entwickler*innen über den Grundstückserwerb. In dieser Zeit sollen die Kooperationspartner*innen die Erbbaurechtsverträge verhandeln und die planerischen Voraussetzungen mit hoher Priorität schaffen.

Dafür findet 2024 ein Qualifizierungsverfahren mit Planungsbüros (städtebaulich-freiraumplanerisches Werkstattverfahren) statt. Dabei geht es darum, die bestmögliche Unterbringung der gewünschten Nutzungen auf dem Gelände zu erarbeiten. Verschiedene Planungsbüros werden die Projektbausteine auf dem Gelände darstellen und entwerfen, wie u.a. die Gebäudegrößen, Infrastruktur, wie Zuwegung, Ver- und Entsorgung aber auch der Freiraum gestaltet werden könnten.

Die Ergebnisse des Qualifizierungsverfahrens – ein so genannter städtebaulicher Rahmenplan - und dessen Überarbeitung bilden anschließend die Grundlage für die Aufstellung eines Angebots-Bebauungsplans, der die rechtliche Grundlage für eine Bebauung schafft.

Auf Grundlage des Bebauungsplanes können Architekt*innen dann die Architektur entwickeln. Anschließend startet die Bauphase.

Nutzungen im Gebäude der Stiftung

Sie wissen, was Dransdorf für Nutzungen braucht? Sie haben Ideen, wer Träger bzw. Mieter*in sein könnte? Melden Sie sich bei uns!

Nach dem Initialkapital-Prinzip stellt die Stiftung das Gebäude und dessen Verwaltung zur Verfügung, wird aber nicht selbst Betreiberin der verschiedenen Nutzungen. Nutzungen könnten z.B. eine Art Jugendwerkstatt, ein Café, Pflegewohnungen und Seminarräume für Umweltbildung sein. Für diese Räume sucht die Stiftung Mietende.

Planungsprozess

Sie wissen, welche Verbindungen es durch das Grundstück zum Messdorfer Feld braucht? Sie wissen, wie Sie den Freiraum auf dem Gelände am liebsten nutzen würden? Sie haben Hinweise zur Mobilität? Melden Sie sich bei uns!

In den folgenden Monaten und Jahren wird es immer wieder Formate und Möglichkeiten geben, sich aktiv in das Projekt einzubringen und an der Planung zu beteiligen.

Die städtebauliche Figur (z.B. Anzahl und Lage von Baukörpern, Durchwegung), das Maß der Bebauung, die Erschließung und die Freiraumnutzung und -gestaltung sind bisher nicht festgelegt. Während des Qualifizierungsverfahrens möchten wir an verschiedenen Orten im Stadtteil mit den Menschen ins Gespräch kommen und ihr lokales Wissen in den Entwurf einbeziehen.

Wenn die ersten Entwürfe zeigen, wie eine Bebauung ungefähr aussehen könnte, wollen wir auch diese mit Akteuren aus dem Stadtteil diskutieren.

Im Bebauungsplanverfahren gibt es zudem auch nochmal ganz formell die Möglichkeit, die Zeichnungen und Pläne für den Ort anzuschauen und uns und der Stadt Bonn Hinweise und Verbesserungsvorschläge dazu zu geben.

Auch in der Bauphase wird es die Möglichkeit geben mitzumachen und es könnte z.B. Workshops, Residenzwochen und Bauaktionen gemeinsam mit den zukünftigen Architekturbüros geben.

Engagement rund um das Projekt

Die Planung interessiert Sie noch nicht, aber ein neuer gemeinwohlorientierter Ort für Dransdorf ist toll? Sie haben schon Ideen, was sie selber dort anbieten könnten?

Bis die Gebäude fertig sein werden, dauert es noch ein paar Jahre. Aber das Projekt lebt von zivilgesellschaftlichem Engagement rund um die Nutzung und Mitgestaltung der Gemeinwohlflächen und weiterer Angebote. Sie können sich nach der Fertigstellung der Gebäude mit ihren eigenen gemeinnützigen Nutzungen (z.B. Nachhilfeunterricht) in den Betrieb des Projekts einbringen.

Sie haben Ideen für Pioniernutzungen auf dem Gelände, bevor es bebaut ist? Melden Sie sich bei uns und wir schauen gemeinsam, was möglich ist.

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Kontakt

Wenn Sie Fragen zu den Entwicklungen haben, Anregungen oder konstruktive Kritik mit uns teilen möchten, freuen wir uns mit Ihnen ins Gespräch kommen. Melden Sie sich bei:

Sascha Gajewski und Mona Gennies unter dransdorf(at)montag-stiftungen.de