Inklusive ganztägige Bildung
Bildung ist mehr als der Erwerb von Wissen und das Aneignen von Fähigkeiten. Bildung bedeutet, Kinder und Jugendliche in verschiedenen Entwicklungsbereichen zu begleiten, zu fördern und herauszufordern. Werteorientierung, Kooperation, Konnektivität und Kreativität sind zukunftsgerichtete und inklusive Leitbilder für ein Bildungssystem im 21. Jahrhundert. Es geht vor allem darum, Gestaltungskompetenz bei Kindern und Jugendlichen zu fördern und Kompetenzen zum aktiven und reflektierten Umgang mit Wissen zu erwerben.
Im Zuge ganztägiger Bildung verbringen Kinder und Jugendliche einen Großteil ihrer Zeit gemeinsam: Schule entwickelt sich zum Lern- und Lebensort. Verschiedene Formen von Bildung greifen ineinander und durch die multiprofessionelle Zusammenarbeit von Lehr- und Fachkräften entsteht eine Perspektivenvielfalt. Wir sprechen daher von inklusiver ganztägiger Bildung, um den Begriff von Schule zeitgemäß zu erweitern. Damit verbinden wir ein chancengerechtes Bildungssystem, das Wert auf Talente, Interessen und Neigungen der individuellen Schülerinnen und Schülern legt und ihre Selbstwirksamkeit stärkt.
Mit dem Projekt Qualitätsoffensive Ganztag begleitet die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft seit 2015 Offene Ganztagsgrundschulen (OGS) im Aufbau inklusiver ganztägiger Bildungsstrukturen. Im Fokus stehen systemische Schulentwicklungsprozesse und der qualitätsorientierte Aufbau inklusiver ganztägiger Bildung. Exemplarisch werden hier Strukturen, Abläufe, Prozesse sowie die Steuerung und Organisation des Ganztages bedarfsorientiert in den Blick genommen (Rhythmisierung von Raum und Zeit, multiprofessionelle Teamarbeit, Bildungsverständnis, Entwicklung eines geteilten Bildungsverständnisses und andere Grundlagen für kindgerechte ganztägige Bildung).
Mit dem Aufbau des regionalen Netzwerks Educators of Tomorrow bringt die Stiftung wichtige Akteure und Akteurinnen aus verschiedenen Bildungs- und Ausbildungskontexten zusammen, um Bildung für Nachhaltige Entwicklung und die Arbeit an den Global Goals im Bildungsbereich als Querschnittsaufgabe zu verankern. Der Ganztag als Lern- und Lebensort bietet dabei gute Voraussetzungen für die Beschäftigung mit globalen und lokalen Herausforderungen in Gegenwart und Zukunft: So ergeben sich im Ganztag viele Möglichkeiten zur Verbindung von formalen mit non-formalen und informellen Bildungsangeboten und die Nutzung von multiprofessionellen Ansätzen. Dadurch können die Handlungs- und Gestaltungskompetenzen der Kinder wirkungsvoll gefördert und ein stärkerer Bezug zu Lebenswelt und Sozialraum hergestellt werden.