Montag Stiftungen

Open Embassy for Democracy: Montag Stiftungen gründen gemeinnützige Projektgesellschaft

Ⓒ Karl Stegh
Pressemeldung: Bonn, 31. August 2023

Der ehemalige Amerikanische Club wird Zukunftsort für Demokratie und Künste

Montag Stiftungen gründen gemeinnützige Projektgesellschaft

Aus Absichtserklärungen werden bald Verträge: Über ein Jahr haben die Montag Stiftungen mit der Stadt Bonn, der Vebowag und der Bonn International School verhandelt. Nun geht es darum, dass zwischen den Beteiligten Verträge ausgearbeitet werden, mit denen der ehemalige Amerikanische Club – derzeit ein Pachtgrundstück der Bonn International School - im Erbbaurecht an die Montag Stiftungen übertragen werden kann. Erst dann kann das denkmalgeschützte Gebäude in der HiCoG-Siedlung Plittersdorf/Bad Godesberg saniert und mit einer neuen Programmatik wieder zum Leben erweckt werden – als offener und zugleich geschützter Raum für die Arbeit an den Herausforderungen für Demokratie, Offenheit, Inklusion und Toleranz. Nach Einigung der Verhandlungsparteien im Verlauf der nächsten Monate steht der Vertragsunterzeichnung voraussichtlich zu Beginn des Jahres 2024 nichts mehr im Weg.

Für die nächsten wichtigen Schritte und die Entwicklung einer Programmatik entlang der kreativen Leitidee haben die Montag Stiftungen eine gemeinnützige Projektgesellschaft gegründet. Die Open Embassy gGmbH wird künftig das Projekt mit seinen vielen ehrenamtlich Engagierten und seinem starken Partner- und Beratungsnetzwerk auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene koordinieren und auch später den sanierten Club vermieten. Die Geschäftsführung der Open Embassy gGmbH übernehmen Dr. Nina Lemmens und Sabine Milowan.

Dr. Nina Lemmens ist künftig verantwortlich für die operative Projektsteuerung und inhaltliche Konzeptionierung. Die gebürtige Bonnerin studierte in der damaligen Bundeshauptstadt Kunstgeschichte und Geschichte und arbeitete 22 Jahre für den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), von 2014 bis Ende 2018 als Direktorin des DAAD-Büros für Nordamerika in New York. Als Programmvorständin der Joachim Herz Stiftung (JHS) in Hamburg sammelte sie anschließend reichhaltige Erfahrung im Stiftungswesen und in der Bildungsarbeit. Sabine Milowan ist seit 2017 Leiterin und Pressesprecherin der Montag Stiftung Denkwerkstatt und bereits seit zwei Jahren in die konzeptionelle Entwicklung des Open Embassy for Democracy involviert. In diesem Kontext gewährleistet sie die Verbindung zu den Montag Stiftungen.

Auch die Engagierten im Projekt dürfen sich freuen, denn für sie geht es nun ebenfalls in die nächste Phase. Ging es bislang um das Sammeln von Ideen, Konzepten und Ansätzen zur Verbindung von Demokratie und Künsten oder zur Finanzierung eines demokratischen Betriebs, soll bald konkretisiert werden, was programmatisch in der Open Embassy passieren wird. Für die Instandsetzung des Gebäudes laufen die Planungsmaßnahmen. Auch hier kann sich die neue Geschäftsführung auf eine gute Zusammenarbeit verlassen, denn neben kompetenten Fachplanern sind auch viele Anregungen und Überlegungen der Community in die Planungen eingeflossen.

Wer einen letzten Blick in die Vergangenheit gewinnen möchte, hat am Tag des offenen Denkmals Gelegenheit dazu: Am Sonntag, 10. September 2023, wird der Amerikanische Club zwischen 11 und 17 Uhr für die Öffentlichkeit begehbar sein.

Hintergrund und Historie des Amerikanischen Clubs:

Der Amerikanische Club war fast 50 Jahre lang nicht nur Zentrum der amerikanischen Community, sondern auch offener Anlaufpunkt für protokollarische und informelle Anlässe. Zwischen 1951 und 1999 realisierte die amerikanische Botschaft hier lebensnah ihre Vorstellungen einer demokratischen Gesellschaft. Im Clubambiente begegneten sich Menschen vieler Nationen, Bürgerinnen und Bürger, amerikanische Präsidenten, Bundespräsidenten und Bundeskanzler, Mitarbeitende der Vereinten Nationen.

Erbaut wurde der Amerikanische Club 1951 als Bestandteil der HiCoG-Siedlung Plittersdorf im Stil der „Prairie Houses“ des Mittleren Westens der Vereinigten Staaten. Mit ihren großzügigen Wohngrundrissen, breiten Straßen und parkartigen Freiflächen stand die Siedlung als Sinnbild für die amerikanische Lebensweise.

Nach dem Hauptstadtbeschluss aus dem Jahr 1991 und dem Umzug der amerikanischen Botschaft nach Berlin 1999 wurde der Amerikanische Club an die Vereinigte Bonner Wohnungsbau AG (Vebowag) verkauft. Für das denkmalgeschützte Gebäude gab es bisher keine tragfähigen Konzepte. Der Bungalow verfügt über eine Fläche von ca. 2.000 Quadratmetern in Souterrain und Erdgeschoss. Die als Hochparterre ausgeführte, sehr transparente Beletage mit Rheinterrasse wird über eine großzügige Freitreppe von der repräsentativen Vorfahrt erschlossen. Die Tragstruktur ermöglicht hier weitläufige Räume, die sich für die Programmatik der Open Embassy for Democracy optimal gestalten lassen.

Sabine Milowan
Tel.: +49 (228) 26716-633

Über die Montag Stiftungen

Die Montag Stiftungen sind eine unabhängige und gemeinnützige Stiftungsgruppe in Bonn. Zu ihr gehören die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, die Montag Stiftung Urbane Räume, die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft und die Montag Stiftung Denkwerkstatt. Im Sinne des Leitmotivs „Handeln und Gestalten in sozialer Verantwortung“ arbeiten die Stiftungen jeweils operativ eigenständig und projektbezogen in den Handlungsfeldern Pädagogische Architektur, Chancengerechte Stadtteilentwicklung, Teilhabe in der Kunst, Bildung im digitalen Wandel, inklusive ganztägige Bildung, Demokratieförderung und Zukunftskonzepte. Die Carl Richard Montag Förderstiftung als Dachstiftung und Eigentümerin des Stiftungsvermögens finanziert die projektbezogene Stiftungsarbeit im Sinne des Stifters Carl Richard Montag. Unterstützt wird sie von der Montag Stiftung Denkwerkstatt, die auch die strategische Beratung sowie die übergeordnete Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Stiftungsgruppe verantwortet.