Dritte Schulbaukonferenz: Sondervermögen muss in Qualität im Schulbau investiert werden
Dritte Schulbaukonferenz – morgen in Stuttgart:
Sondervermögen muss in Qualität im Schulbau investiert werden
Berlin, Bonn, Stuttgart, 08. Dezember 2025
Baden-Württemberg wird 8,77 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität des Bundes pauschal und ohne Vorgaben an die Kommunen weitergeben, wie das Landesfinanzministerium vor zwei Wochen bekannt gab. Diese Summe entspricht in etwa dem vom KfW-Kommunalpanel benannten Investitionsstau in Baden-Württemberg und wird dringend für eine qualitativ hochwertige und zukunftsfähige Schulinfrastruktur benötigt, um Chancengerechtigkeit und gute Bildung zu stärken. Voraussetzung dafür sind die Beachtung klarer Qualitätskriterien und eine Vereinfachung von Planungs- und Vergabeverfahren. Wie dies gelingen kann und welche Akteur*innen dafür an einem Tisch sitzen müssen, wird am morgigen Dienstag, den 09. Dezember 2025, auf der Schulbaukonferenz in Stuttgart diskutiert, die von der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, dem Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA und dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) ausgerichtet wird.
Im gemeinsamen Positionspapier „Qualität im Schulbau“ (PDF) formulierten die Kooperationspartner bereits im Frühjahr klare Empfehlungen, wie die Investitionen effizient wirken und Schulen pädagogisch fundiert, architektonisch durchdacht und nachhaltig geplant saniert, modernisiert und neu gebaut werden können. Das ist auch notwendig, weil der verantwortungsvolle Einsatz dieser Finanzmittel im Sinne künftiger Generationen eine Frage der Gerechtigkeit ist – schließlich werden eben diese Generationen die Rückzahlung des Sondervermögens tragen müssen.
Drei Konferenzen – Ein Anliegen
Mit den Schulbaukonferenzen zeigen die Kooperationspartner, wie Qualität im Schulbau gelingt: Vom Neubau und Umbau über Kooperation und Prozessgestaltung bis hin zu Fragen der baulichen Qualität, Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz. Fachliche Impulse, gute Praxisbeispiele und viel Raum für Austausch bilden den Rahmen. Das Publikum ist interdisziplinär: Schulträger, Schulaufsichten, Schulleitungen, Architekt*innen, Fachplanende, Interessierte aus Politik und Verwaltung sowie Personen aus Verbänden und Institutionen, die an der Schnittstelle von Pädagogik und Architektur tätig sind.
Schulbaukonferenz Berlin, Freitag, 10. Oktober 2025: [Bericht] und [Programm]
Schulbaukonferenz Essen, Mittwoch, 05. November 2025: [Bericht] und [Programm]
Schulbaukonferenz Stuttgart, Dienstag, 09. Dezember 2025: [Programm]
Statements
Gerhard Brand, Landesvorsitzender des VBE Baden-Württemberg, erläutert: „Auch in Baden-Württemberg haben wir einen großen Investitionsstau. Mit den Geldern des Sondervermögens wird ein Momentum geschaffen, die Schulen endlich zu sanieren, modernisieren oder neu zu bauen. Doch wir dürfen nicht nur in Steine investieren, sondern müssen Innovation fördern und fordern. Wir brauchen Qualität, nicht nur Quantität!“
Tomi Neckov, Bundesvorsitzender des VBE, kommentiert: „Besonders wichtig ist uns das Zusammenwirken verschiedener Professionen bei der Planung und Konzeption von neuen, sanierten oder modernisierten Gebäuden. Essenziell ist, dass in breiten Partizipationsprozessen alle mit ihren jeweiligen Perspektiven das Beste aus dem Schulbau herauszuholen – um einen Wohlfühlort für Lehrende und Lernende zu schaffen.“
Dr. Meike Kricke und Barbara Pampe, Vorständinnen der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, ergänzen: „Jede Baumaßnahme ist ein Anlass, um Schulen zukunftsfähig zu gestalten. Die Voraussetzung dafür ist, Pädagogik und Architektur konsequent zusammen zu planen und zu entwickeln. Auf den Schulbaukonferenzen zeigen wir, wie das gelingen kann: anhand praktischer Beispiele, mit visionären Impulsen und konkreten Lösungen aus unseren bundesweiten Pilotprojekten.“
Liza Heilmeyer, Landesvorsitzende, Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA Baden-Württemberg, erläutert: „Das Sondervermögen befähigt Städte und Kommunen, Schulen grundlegend zu modernisieren. Dabei sind sie aufgefordert, ihre Gestaltungshoheit als Bauherren wahrzunehmen – für zeitgemäße, zukunftsfähige Lernorte. Wir empfehlen den Kommunen eine sorgfältige Bedarfsanalyse in der Phase Null’ und die Vergabe der Planungsleistungen im Planungswettbewerb. Nur so können die besten pädagogischen und räumlichen Konzepte realisiert werden, die letztlich gewährleisten, dass das Sondervermögen verantwortungsvoll für zukünftige Generationen nachhaltig eingesetzt wird."
Bisherige Zusammenarbeit für Schulbau
Bereits seit über zehn Jahren arbeiten Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, BDA und VBE gemeinsam daran, Standards und Empfehlungen für einen zeitgemäßen Schulbau zu entwickeln. Die „Leitlinien für leistungsfähige Schulbauten in Deutschland“ sowie die Broschüren „Brandschutz im Schulbau“ und „Akustik im Schulbau“ stellen neue Konzepte und Empfehlungen vor und bieten Kommunen und Entscheidungstragenden konkrete Handlungsgrundlagen für Planung, Sanierung und Neubau von Schulen.
Zuletzt setzten sie sich im Frühsommer dieses Jahres dafür ein, dass die Investitionsoffensive durch das Sondervermögen Infrastruktur auch eine Qualitätsoffensive wird. Zentrale Forderung des gemeinsamen Positionspapiers (PDF) ist es, klare Qualitätskriterien zu beachten und Verfahren zu vereinfachen – damit Investitionen effizient und nachhaltig wirken. Aus diesem Impuls heraus werden die drei Schulbaukonferenzen umgesetzt.
Kontakt für Rückfragen:
Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft
Maria Zach – Öffentlichkeitsarbeit – m.zach(at)montag-stiftungen.de
Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA
Benedikt Hotze – Referent für Presse – hotze(at)bda-bund.de
Verband Bildung und Erziehung (VBE)
Anne Roewer – Leitung Kommunikation – a.roewer(at)vbe.de
Alessa Waltz – Referentin Social Media und Presse (VBE Ba-Wü) – alessa.waltz(at)vbe-bw.de