Open Embassy | doing democracy

Eine mobile Gemeinschaftsküche bringt Menschen zusammen!

Neue Kooperation zwischen Alanus Hochschule und Open Embassy erfolgreich angelaufen

Eine mobile Gemeinschaftsküche bringt Menschen zusammen!

Das Institut für Prozessarchitektur am Fachbereich Architektur der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft und die Open Embassy gGmbH der Montag Stiftungen arbeiten von nun an eng zusammen. Gemeinsam wollen sie den ehemaligen Amerikanischen Club in Bonn am Rhein zur Open Embassy | doing democracy entwickeln und damit ein starkes Zeichen für gemeinschaftliche Gestaltungsprozesse setzen. 

Offene Baustelle

Im Rahmen der Kooperation soll der Transformationsprozess des ehemaligen Amerikanischen Clubs, vom brachliegenden Denkmal hin zum lebendigen Ort der Mitgestaltung, in den kommenden Jahren unter dem Titel „Offene Baustelle“ in einem Forschungsprozess durch unterschiedliche künstlerische Zugänge sichtbar und erfahrbar gemacht werden.  
Die Studierenden erhalten so die Möglichkeit, an diesem prototypischen Entwicklungsprojekt mitzuwirken und diese Erfahrung für ihr Studium zu nutzen. Im Gegenzug bringen sie ihre kreativen Ideen und Erkenntnisse in die Projektentwicklung ein. Dabei stehen Neugier auf den Ort und Aktivierung von Engagement durch künstlerische Interventionen im Vordergrund. Die Studierenden können Recherchen vornehmen, Visionen entwickeln, räumliche Aktionen umsetzen oder Diskussionsgrundlagen schaffen, um so dazu beizutragen, dieses Pilotprojekt zu inspirieren und zu reflektieren.  

Die Kooperation wurde am 17.09.2024 von dem neuen Rektor der Alanus Hochschule, Prof. Dr. Dr. Thomas Maschke, dem Vorstand der Carl Richard Montag Förderstiftung, Dr. Bernd Bach, der Projektleiterin der Alanus Hochschule Jun.-Prof. Miriam Hamel und der Geschäftsführerin der Open Embassy gGmbH Dr. Nina Lemmens in Anwesenheit des gesamten Projektteams der Open Embassy und einer Gruppe von Architekturstudierenden im feierlichen Rahmen auf dem Campus der Montag Stiftungen unterzeichnet.  

Zu Tisch - ein experimentelles Format

Als erstes Format im Rahmen der neuen Kooperation fand vom 17. – 22.09.2024 unter der Überschrift „Zu Tisch“ ein experimentelles Labor statt. Gemeinsam wurde die immer noch brachliegende Open Embassy erschlossen und aktiviert.  

Beteiligt waren Masterstudierende des Fachbereichs Architektur der Alanus Hochschule und Masterstudierende sowie Doktorand*innen der Fachbereiche Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Mathematik, Informatik und Technik der Universität Mannheim und des Karlsruher Instituts für Technologie im Rahmen des Bronnbacher Stipendium – Kulturelle Kompetenz für künftige Führungskräfte des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft.  

Der Fokus lag auf einer kreativen Vorwegnahme des geplanten Herzstücks der zukünftigen Open Embassy: der Gemeinschaftsküche. Gebrauchte und recycelte Materialien wurden in dem kollaborativen Planungs- und Bauprozess vor Ort, beim Bau der mobilen Gemeinschaftsküche verwendet. Die mobile Gemeinschaftsküche etablierte sich während der Woche als sozialer Ort auf der Baustelle. 

Die mobile Küche wird zu einem Ort der Begegnung

Entstanden ist eine mehrteilige mobile Küche, die in der Open Embassy, aber auch als mobiles Vehikel an anderen Orten in der Stadt, Menschen zusammenbringt und darüber die Botschaft für gemeinschaftliche Gestaltungsprozesse erfahrbar macht. Die Küche wurde in einem ersten Testlauf im Außenraum des Bonner Kunstmuseums und zum Abschluss der Projektwoche auf dem Bonner Münsterplatz eingesetzt, wo sie für viele Bürger*innen zu einem Ort der Begegnung und dem gemeinsamen Essen wurde.  

Die Küche soll vor der Renovierung des Gebäudes immer wieder die Versorgung bei Aktionen in der Open Embassy ermöglichen. Zugleich begünstigt sie die vielfältigen künstlerischen Forschungsprozesse am Ort und sorgt für soziale Momente an verschiedenen Orten in der Stadt. „Darüber hinaus symbolisiert die mobile Küche ein erprobtes Beispiel ko-kreativer Aneignungs- und Gestaltungsprozesse zwischen Arbeit und Fest”, betont Miriam Hamel. Durch diese Art der Intervention entsteht im kollaborativen Prozess der Aneignung, Aktivierung und Neudeutung ein Modell für ein „Do it together“! 

Dr. Nina Lemmens
Tel.: +49 228 26716 651

Über die Open Embassy | doing democracy

Mit der Open Embassy entsteht im ehemaligen Amerikanischen Club in Bonn am Rhein ein offener Ort, an dem Teilhabe an Demokratie praktisch erfahrbar wird. Der historisch bedeutsame Club aus Bonner Regierungszeiten stand ehemals für die demokratische Entwicklung der jungen Bundesrepublik und soll nun durch zivilgesellschaftliches Engagement, Kultur und Kunst zum Experimentierraum für die praktische Erprobung demokratischer Prozesse entwickelt werden – nach dem Prinzip „doing democracy“. In der Open Embassy werden Ideen und Formate entwickelt und ausprobiert, um Demokratie zu leben und lösungsorientiert und experimentell weiterzuentwickeln. Die Open Embassy entwickelt hierzu ein eigenes Programm mit regionalem, nationalem und internationalem Fokus. Zudem bietet sie Partner*innen ihre Räume für themenverwandte Aktivitäten und Veranstaltungen an. 

Hintergrund

INSTITUT FÜR PROZESSARCHITEKTUR 
Mit dem Institut für Prozessarchitektur hat der Fachbereich Architektur der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft eine Denkwerkstatt zu Fragen der Prozessgestaltung im Kontext von Architektur und Stadt etabliert, auf deren Basis Aktivitäten in Forschungs- sowie künstlerischen Entwicklungsprojekten zusammengeführt werden. Das Institut stärkt die Vernetzung des Fachbereichs in Wissenschaft, Berufspraxis und Kunstszene und bündelt die Kompetenzen für Forschungsaktivitäten. Gleichzeitig wird die Verknüpfung von Forschung und Lehre intensiviert, um den Studierenden des Fachbereichs Architektur die Möglichkeit zu geben, das Thema Prozessarchitektur weiterzudenken, sich in Forschungsprojekte einzubringen und in künstlerischen Entwicklungsprojekten zu engagieren. 

BRONNBACHER STIPENDIUM 
Das Bronnbacher Stipendium - Kulturelle Kompetenz für künftige Führungskräfte wurde vom Kulturkreis der deutschen Wirtschaft 2004 mit dem Ziel ins Leben gerufen, die kulturellen Kompetenzen ausgewählter künftiger Führungskräfte bereits als Studierende zu fördern und sie zu motivieren, als spätere Entscheider*innen auch gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Unter dem Leitgedanken „Kulturelle Kompetenz für künftige Führungskräfte“ bietet der Kulturkreis der Deutschen Wirtschaft mit seinem Arbeitskreis Kulturelle Bildung (AKB) mit seinem Exzellenzprogramm zukünftigen Führungskräften neue kreative Ansätze für die Herangehensweise an Aufgabenstellungen in der Berufswelt. Denn Inspiration, Kreativität, Intuition und die Fähigkeit zum Perspektivwechsel sind in der heutigen Wirtschafts- und Wissenschaftswelt Voraussetzung für erfolgreiches und nachhaltiges Handeln. Kooperationspartner*innen dieses erprobten Exzellenzprogramms ist seit 2004 die Universität Mannheim und seit 2017 zusätzlich das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Masterstudierenden und Doktoranden*innen im Bereich Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik erhalten im Rahmen des Stipendiums die Chance, ein Jahr lang in Dialog mit renommierten Künstler*innen zu treten und deren Denkansätze und Arbeitsweisen kennenzulernen. 

KOOPERATIONSPARTNER:INNEN  
Montag Stiftungen / Open Embassy | doing democracy  
Dr. Nina Lemmens, Geschäftsführerin der Open Embassy | doing democracy  

Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft  
Fachbereich Architektur, Institut für Prozessarchitektur  
Jun.-Prof. Miriam Hamel, Lehrgebiet Prozessarchitektur 
 
Kulturkreis der Deutschen Wirtschaft 
Bronnbacher Stipendium - Kulturelle Kompetenz für künftige Führungskräfte  
Konstantin Adamopoulos, Kurator des Bronnbacher Stipendium  
Fabian Zimpel, Kulturkreis der Deutschen Wirtschaft