Montag Stiftung Urbane Räume

BOB CAMPUS: Street-Art- Projekt ZEITZEUGEN macht Geschichte sichtbar

Pressemeldung: Bonn, 30. März 2021

Leben und arbeiten in Wichlinghausen und Oberbarmen früher und heute

Das dokumentarische Street-Art-Projekt ZEITZEUGEN lädt Passantinnen und Passanten in Wuppertal Oberbarmen und Wichlinghausen ein, die Geschichte und Veränderung ihrer Stadtteile und des ehemaligen BOB Textilwerks zu entdecken. Die Initiatorinnen Anna Dorsch und Mandy Wiegand haben QR-Codes an der Fabrikfassade des ehemaligen August Bünger Textilwerks und dem BOB CAMPUS Projektbüro angebracht. Mit ihnen lassen sich die filmisch festgehaltenen Stimmen von Menschen aus den Vierteln direkt auf dem Smartphone abrufen. ZEITZEUGEN schlägt mit Videos von Interviews eine Brücke zwischen Historie und Gegenwart rund um den BOB CAMPUS.

Mandy Wiegand versammelt 19 Menschen aus Oberbarmen und Wichlinghausen in einem Wimmelbild auf der Fassade des BOB CAMPUS Projektbüros an der Wichlinghauser Straße. Sie bringt die Menschen vor die Kamera und zeigt dabei deren Innen- und Außenwahrnehmung ihres Stadtteils.

Anna Dorsch bringt vier ehemalige Mitarbeitende des BOB Textilwerks zurück in die Fabrik. Sie verbindet ihre persönlichen Geschichten mit aufgearbeitetem historischen Filmmaterial und den Erzählungen eines Historikers für Regionalgeschichte.

Seit 2019 wird die ehemalige Textilfabrik Bünger zu einer gemeinwohlorientiert betriebenen Immobilie umgebaut – mit Wohnungen, Arbeitsräumen, einer Kita und einem Nachbarschaftspark. Ziel des Street-Art-Projekts ist es, neue Perspektiven auf das Leben, das Image und mögliche Veränderungen rund um Oberbarmen und Wichlinghausen zu unterstützen. „Während der anhaltenden Corona-Lage ist es eine Herausforderung, die in den vergangenen Jahren mobilisierte und involvierte Nachbarschaft an der Entwicklung des BOB CAMPUS teilhaben zu lassen. Mit dem Projekt ZEITZEUGEN möchten wir die Geschichte und Transformation des Ortes betonen, um auf die künftige Veränderung des ehemaligen August Bünger BOB Textilwerks und das entstehende gemeinwohlorientierte Vorhaben des BOB CAMPUS aufmerksam zu machen“, erzählen Dorsch und Wiegand.

ZEITZEUGEN ist ein Projekt der Studentinnen Anna Dorsch und Mandy Wiegand und im Rahmen des Studiengangs Public Interest Design der Bergischen Universität Wuppertal, in Kooperation mit der Urbane Nachbarschaft BOB gGmbH im Zeitraum von April bis Dezember 2020 entstanden.

Alle ZEITZEUGEN-Filme können sowohl mittels Scan der QR-Codes an den Fassaden als auch auf der Website www.bob-campus.de unter dem Menüpunkt „Projekte“ abgerufen werden.

Ⓒ Simon Veith

Hintergrundinformationen

Über BOB CAMPUS in Wuppertal-Oberbarmen

BOB Campus ist ein Projekt, das nach dem Prinzip „Initialkapital für eine chancengerechte Stadtteilentwicklung“ der Montag Stiftung Urbane Räume entwickelt wird. Das aus einer dreistöckigen Fabrikhalle, den Shedhallen, zwei Wohnhäusern und einer Brachfläche bestehende Ensemble auf dem Gelände der ehemaligen Bünger Textilfabrik wird ab 2022 wieder in Nutzung genommen: 2.200 m² Gewerbeflächen im vielfältigen Stadtteil Oberbarmen bringen Arbeit und Urbane Produktion in das Viertel zurück. Eine KITA mit Sprachförderung und Schulräumen für Kunst und Technik sowie eine Textilwerkstatt verschränken die gewerbliche Nutzung mit Bildungsangeboten. In großen und kleinen Wohnungen, größtenteils öffentlich gefördert und barrierefrei, finden große Familien, Senioren und Studierenden-WGs ein neues Zuhause. Eine Etage mit rund 1.000 m² Fläche steht der Nachbarschaft für flexible Nutzung zur Verfügung. Die Brachfläche wird als Nachbarschaftspark entwickelt und soll inmitten des dicht bebauten Quartiers ein Ort zur Erholung, zur Begegnung und der gemeinschaftlichen Gestaltung für die Menschen im Stadtteil sein. Hier sind Mitmachprojekte wie Urban Gardening ebenso möglich wie Open-Air-Veranstaltungen, Märkte und Feierabendtreffs.

Das Projekt BOB CAMPUS wird unterstützt vom Bundesinnenministerium, von der Städtebauförderung von Bund, Ländern und Gemeinden sowie vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen. Darüber hinaus hat die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft den BOB CAMPUS für das Projekt „Urbane Produktion im Bergischen Städtedreieck“ ausgewählt.

Initialkapital für eine chancengerechte Stadtteilentwicklung

Die Idee des Prinzips „Initialkapital für eine chancengerechte Stadtteilentwicklung“ ist, durch Investition in eine Immobilie dauerhaft eine soziale Rendite zu erzielen, die ins Viertel zurückfließt. Die Gewinne, die durch Bewirtschaftung der Immobilie entstehen, kommen Akteuren zugute, die sich für das Gemeinwohl engagieren. Damit werden wichtige Erneuerungsimpulse für den gesamten Stadtteil gegeben. Diesen Ansatz realisiert die Montag Stiftung Urbane Räume seit 2013 mit der Samtweberei in Krefeld. 2016 folgte das Projekt FreiFeld in Halle (Saale), bei dem ein Bürgerpark entstand. Ende Januar 2020 wurde dieser als Schenkung an einen lokalen Verein übertragen, der seitdem verantwortlich für die Nutzung und Bewirtschaftung ist. Seit 2018 ist die Montag Stiftung Urbane Räume mit dem Projekt BOB CAMPUS in Wuppertal und mit der KoFabrik in Bochum aktiv. 2020 wurde das neueste Projekt HONSWERK in Remscheid gestartet.

Über die Montag Stiftung Urbane Räume

Die Montag Stiftung Urbane Räume gAG ist eine unabhängige gemeinnützige Stiftung und gehört zur Gruppe der Montag Stiftungen in Bonn. Im Sinne des Leitmotivs der Stiftungsgruppe „Handeln und Gestalten in sozialer Verantwortung“ engagiert sich die Montag Stiftung Urbane Räume als unabhängige Partnerin von Kommunen, Verbänden und zivilgesellschaftlichen Initiativen dort, wo Stadtteile von besonderen sozialen und ökonomischen Rahmendbedingungen geprägt sind.

Sabine Milowan
Tel.: +49 (228) 26716-633

Über die Montag Stiftungen

Die Montag Stiftungen sind eine unabhängige und gemeinnützige Stiftungsgruppe in Bonn. Zu ihr gehören die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, die Montag Stiftung Urbane Räume, die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft und die Montag Stiftung Denkwerkstatt. Im Sinne des Leitmotivs „Handeln und Gestalten in sozialer Verantwortung“ arbeiten die Stiftungen jeweils operativ eigenständig und projektbezogen in den Handlungsfeldern Pädagogische Architektur, Chancengerechte Stadtteilentwicklung, Teilhabe in der Kunst, Bildung im digitalen Wandel, Zukunftskonzepte und Inklusive ganztägige Bildung.

Die Carl Richard Montag Förderstiftung als Dachstiftung und Eigentümerin des Stiftungsvermögens finanziert die projektbezogene Stiftungsarbeit im Sinne des Stifters Carl Richard Montag. Unterstützt wird sie von der Montag Stiftung Denkwerkstatt als Impulsgeberin und Ideenschmiede, die auch die strategische Beratung sowie die übergeordnete Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Stiftungsgruppe verantwortet.