Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft

Auftakt für die Planung des Neubaus der Staatlichen Gemeinschaftsschule Am Hartwege in Weimar

v.l.: Ilka Drewke, Schulleiterin der Staatlichen Gemeinschaftsschule Am Hartwege, Dr. Olaf Köster-Ehling, Peter Kleine, Oberbürgermeister der Stadt Weimar und Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen. Ⓒ IBA Thüringen, Foto: Thomas Müller
Gemeinsame Pressemitteilung (IBA Thüringen, Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, Stadt Weimar): Bonn, 29. August 2018

Referenzprojekt für den Planungsbaukasten „Schulbau Open Source“ der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft

Die Weichen für den Schulneubau der Staatlichen Gemeinschaftsschule mit Jenaplanprofil in Weimar sind gestellt: Nachdem der Weimarer Stadtrat im Juni den Neubau des Schulteils Am Hartwege beschlossen hatte, unterzeichneten am 29. August 2018 Oberbürgermeister Peter Kleine und Dr. Olaf Köster-Ehling, Vorstand der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, in Anwesenheit der Schulleiterin Ilka Drewke sowie Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäfts- führerin der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen, die Kooperationsvereinbarung für das gemeinsame Projekt.

Während der Planung der Staatlichen Gemeinschaftsschule wird die erste Version eines Planungsbaukastens „Schulbau Open Source“ für Planerinnen, Planer und Schulträger entwickelt, der im Verlauf durch weitere Neu- und Umbauprojekte fortgeschrieben werden soll. „Anhand eines konkreten Referenzprojektes wollen wir integriertes Planungs- und Prozesswissen im Schulbau bündeln und allen Akteurinnen und Akteuren zur Verfügung stellen“, betont  Dr. Olaf Köster Ehling. 

Oberbürgermeister Peter Kleine zeigt sich erfreut über die gute Zusammenarbeit in der Projektentwicklungsphase an der Staatlichen Gesamtschule und die einmalige Möglichkeit, die sich der Stadt Weimar in der Fortsetzung des Projektes und der inhaltlichen und finanziellen Unterstützung durch die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft und die IBA Thüringen bietet: „Ich bin davon überzeugt, dass es den Partnern im Schulbauprojekt gelingt, innovative Lösungen zu entwickeln. Dies wäre nicht nur für den Schulstandort in Oberweimar ein großer Gewinn“, so Kleine.

Ilka Drewke, Schulleiterin der Staatlichen Gemeinschaftsschule mit Jenaplanprofil erklärt: „Ich bin begeistert, dass die Ergebnisse der intensiven Arbeit des letzten Jahres in weitere Planungsphasen einfließen und die Schule bei der Entstehung eines neuen Schulgebäudes beteiligt wird."

Als IBA-Projekt „StadtLand-Schule“ soll das Schulmodell der Staatlichen Gemeinschaftsschule Weimar zudem ein zukunftsweisendes Referenzprojekt für den Freistaat und vergleichbare Regionen liefern. „Bildungsinfrastrukturen zu erneuern, gehört zu den anspruchsvollsten Bauaufgaben unserer Zeit. Die Stadtverwaltung Weimar hat zusammen mit der Jenaplanschule und mit Unterstützung der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft den einzig richtigen Weg beschritten: das Konzept mit den Kindern und Jugendlichen, den Eltern, den Lehrenden und der Verwaltung gemeinsam zu entwickeln. Das beispielhafte Vorgehen ist deshalb ein IBA-Vorhaben im besten Sinne. Ich freue mich, dass es nun an die Umsetzung der StadtLand-Schule geht“, so Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen.

Im Rahmen des Pilotprojekts „Inklusive Schulen planen und bauen“ hatte die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft die Stadt Weimar im Schulbauprojekt der Gemeinschaftsschule am Standort Am Hartwege inhaltlich und finanziell bei der Durchführung einer sogenannten „Phase Null“ unterstützt. In einem breiten Beteiligungsprozess mit Pädagogik, Architektur, Politik und Verwaltung wurde ein gemeinsames Raumprogramm entwickelt. Das Bauvorhaben wird nun im Übergang von der Phase Null über die Planung zum Bauprozess der Schule begleitet.  

Hintergrundinformationen: 

Die Phase Null  Die Phase Null ist die entscheidende Phase zu Beginn des Planungsprozesses. In ihr werden alle wichtigen Weichen für den Planungs- und Bauprozess gestellt. Nur wenn alle am Schulbau beteiligten Gruppen – Pädagogik, Architektur, Politik und Verwaltung, unter Einbeziehung der Nutzerinnen und Nutzer – in dieser frühen Phase zusammenarbeiten, kann eine belastbare Grundlage für ein erfolgreiches Projekt entstehen.

Der Planungsbaukasten Schulbau Open Source Schulbau ist aktuell eine der großen Herausforderungen für Kommunen in Deutschland. Neue pädagogische und organisatorische Anforderungen verlangen andere bauliche Lösungen als in der Vergangenheit. Gleichzeitig sind gute Bildung und eine entsprechende Bildungsinfrastruktur Schlüsselfaktoren erfolgreicher Städte und Regionen.  Das neu konzipierte Projekt der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft „Schulbau Open Source” bündelt integriertes Planungs- und Prozesswissen im Schulbau anhand einer Musterplanung eines möglichst idealen Referenzgebäudes und stellt dieses allen Akteurinnen und Akteuren zur Verfügung – mit dem Ziel, den komplexen Planungsanforderungen im Schulbau mit hoher Qualität gerecht zu werden. Das Produkt wird nicht als starre Kopiervorlage verstanden, sondern ist offen und flexibel in seiner Weiterentwicklung. Die anhand der Neubauplanung für die Gemeinschaftsschule entwickelte erste Version des Planungsbaukastens wird in den nächsten Jahren an weiteren Schulumbau- und Neubauprojekten fortgeschrieben

Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft
Tel.: +49 (228) 26716 310

Die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft

Die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, die als unabhängige gemeinnützige Stiftung zur Gruppe der Montag Stiftungen in Bonn gehört, engagiert sich seit Ihrer Gründung 1998 für eine chancengerechte Alltagswelt, die Kindern und Jugendlichen bestmögliche Entwicklungs- und Bildungschancen eröffnet. Schwerpunkte der Stiftungsarbeit sind die Programmbereiche Pädagogische Architektur, Bildung x.0 und Inklusion. Im Sinne des Leitmotivs „Veränderung durch Handeln” steht die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft für eine neue, zukunftsorientierte Schulbau- und Lernkultur, in der Pädagogik und Architektur Hand in Hand gehen.

Zahlreiche eigene Projekte, Fachbücher und Publikationen vereinen Erkenntnisse und Erfahrungen aus Forschung, Lehre und Praxis. Darüber hinaus ist die Stiftung seit vielen Jahren Kooperationspartnerin von Bildungseinrichtungen, Institutionen, Vereinen und Kommunen und gilt als wichtige Impulsgeberin in der aktuellen schul- und bildungspolitischen Diskussion. Zu den Veröffentlichungen gehören u.a. das Handbuch „Schulen planen und bauen 2.0” und die „Leitlinien für leistungsfähige Schulbauten” in Deutschland. 

Sabine Milowan
Tel.: +49 (228) 26716-633

Über die Montag Stiftungen

Die Montag Stiftungen sind eine unabhängige und gemeinnützige Stiftungsgruppe in Bonn. Zu ihr gehören die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, die Montag Stiftung Urbane Räume und die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft. Die Stiftungen arbeiten jeweils eigenständig, operativ und projektbezogen in den Bereichen Inklusion, Digitalisierung im Bildungsbereich, Pädagogische Architektur, Stadtentwicklung, Nachbarschaften und partizipative Kunst. Im Sinne des Stiftungsgründers Carl Richard Montag setzen sich die Montag Stiftungen für eine chancengerechte Alltagswelt ein, an der alle Menschen gleichberechtigt teilhaben können. Das Leitmotiv ihrer gemeinsamen Arbeit lautet: Handeln und Gestalten in sozialer Verantwortung. Dachstiftung der Stiftungsgruppe und Eigentümerin des Stiftungsvermögens ist die Carl Richard Montag Förderstiftung, die von der Denkwerkstatt der Montag Stiftungen unterstützt wird.