Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft

Erster Spatenstich für den Neubau der Staatlichen Gemeinschaftsschule in Weimar

von links: Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine, die Vorständin der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft Barbara Pampe, Lehrer an der Staatlichen Gemeinschaftsschule Harald Zeil, Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft Susanna Karawanskji, Geschäftsführerin der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen Marta Doehler-Behzadi Ⓒ IBA Thüringen, Foto: Thomas Müller, Weimar
Presseinformation: Bonn, 10. Mai 2022

Weimar wird Modellstandort für zukunftsfähige Bildungsarchitektur

In den kommenden Monaten entsteht auf dem parkähnlichen Grundstück „Am Hartwege“ in Oberweimar ein Ensemble aus drei Lernhäusern, das zeitgemäße Bildung durch innovative Architektur ermöglicht. Das Projekt entstand in Kooperation der Stadt Weimar mit der Schule, der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft sowie der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen. Mit einem symbolischen ersten Spatenstich durch die Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft Susanna Karawanskji, Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine, IBA Geschäftsführerin Marta Doehler-Behzadi, die Vorständin der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft Barbara Pampe und Harald Zeil, Lehrer an der Staatlichen Gemeinschaftsschule, haben heute die Hochbauarbeiten für den zukunftsorientierten Schulneubau begonnen. Die Modernisierung der Sporthalle ist mit einem zeitlichen Versatz von circa einem Jahr geplant. Nach den Sommerferien 2024 soll in den neuen Schulgebäuden der Unterricht aufgenommen werden.

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„Der Neubau der Gemeinschaftsschule ‚Am Hartwege‘ in Weimar ist etwas ganz Besonderes“, so Ministerin Karawanskij. „Hier entsteht nicht nur ein attraktiver Lernort mit zeitgemäßen Rahmenbedingungen, sondern ein Modell für die ‚Schule der Zukunft’. Deshalb fördert das Land das Projekt mit insgesamt 11 Millionen Euro aus dem Schulbauinvestitionsprogramm und IBA Ergänzungsmitteln“, fügte die Ministerin hinzu.

Peter Kleine, Oberbürgermeister der Stadt Weimar: „Mit dem Schulneubau erhält Weimar ein neues Flaggschiff für modernste Pädagogik. Jeder Euro, den wir hier gemeinsam investieren und verbauen, ist ein Stück Zukunft für den Bildungsstandort. Ich danke allen Beteiligten für die außergewöhnlich gute und engagierte Zusammenarbeit.“

Die Stadt Weimar hatte sich zusammen mit der Staatlichen Gemeinschaftsschule im Jahr 2014 erfolgreich bei der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen beworben. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA: „Eine Schulgemeinschaft, ihre Stadt, eine Stiftung und eine Bauausstellung schaffen gemeinsam einen Lernort. Hier geht es um eine konsequent durchdachte Aussage, wie ein Schulgebäude organisiert und wie gut es gestaltet sein muss, um den heutigen und zukünftigen Anforderungen des Lernens gerecht zu werden. Das Weimarer Beispiel hat schon jetzt Modellcharakter und lädt zur Nachahmung ein.“

2016 folgte die erfolgreiche Bewerbung bei der bundesweiten Ausschreibung „Inklusive Schulen planen und bauen“ der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft. Dank ihrer finanziellen Unterstützung und fachlichen Mitwirkung wurden die pädagogischen Leitbilder herausgearbeitet, weiterentwickelt und in konkrete räumliche Anforderungen übersetzt.

Die Stiftung beauftragte daraufhin ein erfahrenes, interdisziplinäres Planungsteam mit der Entwicklung eines innovativen Entwurfs. Er überwindet die Grenzen herkömmlicher Schulgebäude und Klassenräume. Herzstück des Entwurfs sind rund 400 m² große, helle und hohe Lernlofts, in denen jeweils drei jahrgangsgemischte Gruppen zusammen lernen und arbeiten werden. Je drei dieser Geschosse bilden ein Lernhaus. Die Erschließungswege auf einer Etage werden vollständig in die Lernlandschaft integriert. Die Treppenhäuser werden in den Außenraum verlagert. Durch die Trennung von Konstruktion und Ausbau können die Lernhäuser auch mittelfristig auf Veränderung von Schule reagieren. Raumhöhe, -tiefe und Fassade der Lernlofts wurden so geplant, dass eine natürliche Lüftung ohne zusätzliche Klimatechnik möglich ist.

Barbara Pampe, Vorständin der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft:  „Wir hoffen, dass zukunftsfähige Schulen wie diese eine große Signalwirkung für den Schulbau in ganz Deutschland entwickeln. Es war der partizipative und integrative Planungsprozess, der in diesem Projekt zahlreiche Innovationen hervorgebracht hat. Dieses Prozess- und Planungswissen teilen wir jetzt auch auf einer Online-Plattform.“ Alle auf www.schulbauopensource.de zur Verfügung gestellten Materialien sind frei zugänglich und tragen so zum Transfer von Know-how, Qualität und Innovation im Schulbau bei.

Harald Zeil, Lehrer an der Staatlichen Gemeinschaftsschule: „Unsere Schule entwickelt sich seit ihrer Gründung 1993 sehr dynamisch. Dabei war unsere engagierte und solidarische Schulgemeinschaft immer aktiv bei jedem Schritt dabei. Wir freuen uns sehr auf den neuen Schulbau, denn wir bekommen immer mehr Schüler und wollen unserem Anspruch, gute, inklusive Pädagogik nach Jenaplan zu betreiben, auch räumlich gerecht werden. Mein Dank gilt neben den Projektpartnern auch meinen Kollegen, Schülern und Eltern, die sich lange in Geduld üben mussten.“

Projektbeteiligte:


Projektträger

Stadt Weimar

Staatliche Gemeinschaftsschule Weimar


Kooperationspartner

Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, Bonn

IBA Thüringen


Planungsteam

Gernot Schulz Architekten, Köln

Hausmann Architekten, Aachen

Schulbauberater Walter Heilmann, Köln

Ingenieurbüro Hausladen, München

Studio Urbane Landschaften, Hamburg

Ingenieurbüro Matthias Münz, Weimar

Ingenieurbüro Fruth, Grässner & Partner, Erfurt

IBC Ingenieurbau-Consult GmbH, Mainz

Ernst2 Architekten AG, Hannover

STF Energy GmbH, Erfurt

Leonhardt, Andrä und Partner Beratende Ingenieure VBI AG, Erfurt

IEB, Ingenieurbüro Endter und Butler, Erfurt

Station C23, Weimar


Förderung

Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft

Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, Bonn

Hintergrundinformationen

Über die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft

Die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft ist eine unabhängige gemeinnützige Stiftung und gehört zur Gruppe der Montag Stiftungen in Bonn. In ihren Handlungsfeldern Pädagogische Architektur, Bildung im digitalen Wandel und Inklusive ganztägige Bildung engagiert sie sich für eine chancengerechte Alltagswelt, an der alle Menschen gleichberechtigt teilhaben können und die Kindern und Jugendlichen bestmögliche Entwicklungs- und Bildungschancen eröffnet. In ihrem Handlungsfeld Pädagogische Architektur macht sich die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft für einen zukunftsfähigen, nachhaltigen und inklusiven Schulbau stark. Dabei verbindet sie die zwei Disziplinen, die im Schulbau eng zusammengehören: Denn gute Schulen brauchen sowohl pädagogische Konzepte, die Kinder und Jugendliche optimal begleiten als auch Räume, die diese Konzepte ermöglichen und unterstützen.

Sabine Milowan
Tel.: +49 (228) 26716-633

Über die Montag Stiftungen

Die Montag Stiftungen sind eine unabhängige und gemeinnützige Stiftungsgruppe in Bonn. Zu ihr gehören die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, die Montag Stiftung Urbane Räume, die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft und die Montag Stiftung Denkwerkstatt. Im Sinne des Leitmotivs „Handeln und Gestalten in sozialer Verantwortung“ arbeiten die Stiftungen jeweils operativ eigenständig und projektbezogen in den Handlungsfeldern Pädagogische Architektur, Chancengerechte Stadtteilentwicklung, Teilhabe in der Kunst, Bildung im digitalen Wandel, Zukunftskonzepte und Inklusive ganztägige Bildung.

Die Carl Richard Montag Förderstiftung als Dachstiftung und Eigentümerin des Stiftungsvermögens finanziert die projektbezogene Stiftungsarbeit im Sinne des Stifters Carl Richard Montag. Unterstützt wird sie von der Montag Stiftung Denkwerkstatt als Impulsgeberin und Ideenschmiede, die auch die strategische Beratung sowie die übergeordnete Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Stiftungsgruppe verantwortet.