Welt im Umbruch

Ein Fotobuch-Projekt geht auf Reisen: „Welt im Umbruch“ ist ein mobiles und partizipatives Ausstellungs- und Vermittlungsformat der Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft und des PhotoBookMuseum (Köln), das in Fotobüchern und Fotografien neue Perspektiven auf die globalen Umbrüche unserer Zeit eröffnet. Das Projekt gastierte von 2016 bis 2018 in Rostock, Duisburg und Kassel. Im Dezember 2019 findet es mit einer Publikation seinen Abschluss.

Die Publikation

Das Fotobuch in Kunst und Gesellschaft
Partizipative Potenziale eines Mediums

Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft (Hg.)
in Zusammenarbeit mit The PhotoBookMuseum

468 Seiten, 220 farb. und s/w Abb.
Deutsch
ISBN 978-3-86859-580–2
Englisch
ISBN 978-3-86859-594-9

42.80€ - ab Dezember 2019 erhältlich

Leseproben

Ruth Gilberger
Tel.: +49 (228) 26716 556

Die Ausstellung

Fotobücher erzählen Geschichten – emotional und unmittelbar. Mittelpunkt jedes „Welt im Umbruch“-Projekts war eine Fotobuch-Ausstellung von international renommierten Fotografinnen und Fotografen, die an öffentlichen Plätzen in Schiffscontainern frei zugänglich war. Sie thematisierte die großen gesellschaftlichen Umbrüche unserer Zeit: Digitalisierung, Klimawandel, Migration, politische und wirtschaftliche Umwälzungen – ebenso wie individuelle Umbrüche.

Neben der Ausstellung gab es ein Rahmenprogramm mit vielen weiteren Angeboten zum Mitmachen und Mitgestalten. Sie luden ein, das Format Fotobuch kennenzulernen, sich mit anderen auszutauschen oder die eigene Perspektive auf das Thema Umbruch in einem Fotobuch umzusetzen:

Fotografinnen und Fotografen der Ausstellung

Mit ihren Fotobüchern waren sie Mittelpunkt und Ausgangspunkt des ganzen Projekts. Ausgestellt waren Arbeiten von Lisa Barnard, Olaf Otto Becker, Peter Bialobrzeski, Ad van Denderen, Andrea Diefenbach, Carolyn Drake, Mitch Epstein (2016), Marina Gadonneix, Gabriele Galimberti, Yves Gellie, Julian Germain, Jacqueline Hassink, Pieter Hugo, Kadir van Lohuizen, Mark Power, Julian Röder, Emine Gözde Sevim, Carlos Spottorno, Lars Tunbjörk, Henk Wildschut, Paolo Woods und Xu Yong.

Artist Talks

Zu unseren Artist Talks (Künstlergesprächen) luden einige der in der Ausstellung vertretenen Fotografinnen und Fotografen an den jeweiligen Standorten von „Welt im Umbruch“ zum Austausch über ihre fotografischen Arbeiten und Bücher ein.

Café Courage

Das Courage, unser ganz besonderer Treffpunkt, war eine Inszenierung des Fotobuchs „Wild Pigeon“ von Carolyn Drake. Bei Tee und Kaffee lud es während der Ausstellungen täglich ein zum Austausch mit anderen Besucherinnen und Besuchern.

Fotobuch-Workshops

In mehrtägigen Workshops konnten Teilnehmende eigene Fotobücher gestalten, unterstützt von erfahrenen Fotografinnen und Buchgestaltern. Gearbeitet wurde mit eigenen Fotos, ob vom Smartphone, dem USB-Stick oder als Fotoabzüge. Die Arbeit an den selbst gemachten Fotobuch-Unikaten (sogenannte „Dummies“) war an allen Stationen ein Highlight.

Führungen

Unser Team hat regelmäßig Führungen durch die Ausstellung angeboten, u.a. auch Themen- und Kuratorenführungen. Wie alles bei „Welt im Umbruch“ waren auch die Führungen kostenlos.

Hausbesuche

In jeder Stadt besuchten wir einige Wochen vor der Eröffnung soziale und kulturelle Einrichtungen, um über das Projekt zu informieren. Bei den Hausbesuchen konnte man in die ausgestellten Fotobücher reinschnuppern und erfahren, welche Angebote es für Gruppen gibt und die Angebote ggf. auf den jeweiligen Bedarf anpassen.

Katalog-Werkstatt

In der Katalog-Werkstatt konnten Besucherinnen und Besucher kostenlos ihren eigenen Ausstellungskatalog zusammenstellen und mit nach Hause nehmen.

Outdoor-Installation

Ausgewählte Fotografien aus den Fotobüchern wurden im XXL-Format im öffentlichen Raum auf dem Ausstellungsgelände präsentiert. Passantinnen und Passanten konnten hier direkt mit den Bildern interagieren, Selfies machen und aus der Nähe Details studieren – Anfassen erlaubt.

Umfrage & Bildatlas

Wir haben die Öffentlichkeit an jedem Standort eingeladen, ihre Lieblingsfotos aus den Ausstellungsbüchern auszuwählen. Unabhängig von Thema und Buch wurden diese in einem Bildatlas zusammengefasst, der in der täglichen Vermittlung direkte und anregende Anlässe gab, um sich über Fotografie und die verschiedensten globalen Umbrüche auszutauschen.

Projektpartner: Das PhotoBookMuseum

Das PhotoBookMuseum wurde 2014 von Markus Schaden, Frederic Lezmi und Helge Hofmann in Köln gegründet. Als gemeinnützige Organisation fördert das Museum das Fotobuch als eine der zentralen Ausdrucksformen der Fotografie. Als Museum des 21. Jahrhunderts versteht es sich als lebendiger, sozialer Ort, der mit seinen Sammlungen, Ausstellungen und Veranstaltungen einem breiten Publikum offensteht.

Unsere Presseinformationen und -fotos zum Projekt finden Sie hier.

Kassel 2018

Vom 26. Mai bis zum 10. Juni 2018 brachten die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft und das PhotoBookMuseum ihre Fotobuch-Ausstellung auf den Friedrichsplatz nach Kassel. Nach den Stationen in Rostock und Duisburg kooperierte „Welt im Umbruch“ hier mit dem Kulturamt der documenta Stadt und dem 10. Kasseler Fotobookfestival.

Letzte Station der mobilen Ausstellung

In Kassel hatte das mobile Vermittlungs- und Ausstellungsprojekt „Welt im Umbruch“ seinen letzten von drei Standorten erreicht. Zentraler Anziehungspunkt war auch hier wieder die Fotobuch-Ausstellung in Schiffscontainern, zusammen mit dem begehbaren Fotobuch „Café Courage“ und der Katalog-Werkstatt. Dank zahlreicher Hausbesuche bei sozialen Organisationen im Vorfeld sowie dem lebhaften Standort zwischen Karlsaue, Fußgängerzone und Staatstheater wurde das Angebot sehr gut angenommen.

Es gab Fotobuch-Workshops für Erwachsene und Kinder, Themen- und Kuratorenführungen, Lehrer-Fortbildungen in Kooperation mit dem Museum für Sepulkralkultur sowie „Sofa-Talks“ (Künstlergespräche) mit den in den in der Ausstellung vertretenen Fotografen Carolyn Drake und Carlos Spottorno, dem Kasseler „Dummy Award“-Preisträger Michael Danner und Leiter des Fotobookfestivals Dieter Neubert. 

Die Vielfalt und Qualität der in den Workshops entstandenen Fotobuch-Unikate (Dummies) war auch in Kassel beeindruckend. Die passenden Räumlichkeiten stellte dieses Mal das Kulturzentrum Dock4 zur Verfügung.

Welt im Umbruch
Programm Kassel 2018 - deutschZum Programmheft
World in Transition
Programm Kassel 2018 - englishDownload Programme

„Welt im Umbruch war einzigartig. Ich werde auf jeden Fall wieder anfangen, Foto-Collagen zu machen.“

Gabriele Luck, Teilnehmerin aus Kassel

„Beim Arbeiten mit den eigenen Fotos haben wir uns viel mit den eigenen Lebenswegen auseinandergesetzt. Man nimmt die Fotos hier ganz anders wahr als in den Medien.“

Yasemin Ince, Teilnehmerin aus Kassel

Wir danken allen Partnerinnen und Partnern sowie Teilnehmenden in Kassel für die wertvolle Zusammenarbeit: Kulturamt der documenta-Stadt Kassel, Fotobookfestival Kassel, Kulturhaus Dock 4, dem Museum für Sepulkralkultur, dem Frauentreff Brückenhof, Malala (offener Mädchentreff), Mädchenhaus Kassel, Team der„Kleinen Galerie“ der Galerie Rasch.

Duisburg 2017

Nach dem erfolgreichen Projekt-Start in Rostock 2016 zog „Welt im Umbruch“ auf Einladung des Duisburger Kulturamtes mit einem halbjährigen Programm ins Ruhrgebiet. 

Kick-off im Mercator-Quartier

Vom 11. bis 26. März 2017 präsentierte sich „Welt im Umbruch“ den Duisburgerinnen und Duisburgern mit einem Kick-Off Programm auf dem Kunstfestival „38. Duisburger Akzente“ im neuen Mercator-Quartier. Mit dem Themenschwerpunkt „Umbrüche“ bot das Festival thematisch Bezüge zum mobilen Fotobuch-Projekt. Ein guter Anlass, um das Programm „Welt im Umbruch“ in der Stadt bekannt zu machen.

Neben Infocafés und Hausbesuchen in sozialen Einrichtungen, einem Künstlergespräch mit dem Fotografen Peter Bialobrzeski im Lehmbruck Museum und einer Foto-Installation auf dem Festivalgelände war das neue Café Courage Hauptanziehungspunkt: Künstlerisch umgestaltet in Anlehnung an Carolyn Drakes „Wild Pigeon“, ermöglichte es als begehbares Fotobuch ein ganz besonderes Fotobuch-Erlebnis.

Im April und Mai luden die Fotografie-Stadtrundgänge mit den Fotografen Frederic Lezmi und Eisenhardt Keimeyer dazu ein, sich mit den Umbrüchen in Duisburgs Innenstadt auseinanderzusezten.

Sommer im Hafen: Ausstellung zur „ExtraSchicht“

Am 24. Juni zur Nacht der Industriekultur „ExtraSchicht“ eröffnete „Welt im Umbruch“ den Fotobuch-Sommer am Duisburger Innenhafen. Viele Interessierte aus der Region besuchten die fünf Schiffscontainer mit der Fotobuch-Ausstellung, der Katalog-Werkstatt und dem Café Courage. Bei Fotobuch-Workshops und dem Fotobuch „Open Space“ im angrenzenden Ludwigsturm entstanden rund 40 Fotobuch-Unikate (Dummies), die die Teilnehmenden in Zusammenarbeit mit dem „Welt im Umbruch“-Team aus eigenem Foto-Material zusammenstellten.

Weitere Programmhöhepunkte: der Artist Talk mit dem Fotografen Yves Gellie (Paris) zu seinen multimedialen Arbeiten über menschenähnliche Roboter und die Finissage am 15. Juli. Wie immer bei „Welt im Umbruch“: alles umsonst und draußen.

Welt im Umbruch
Programm Duisburg 2017Zum Programmheft

Feedback Fotobuch

Im Oktober kam das Fotobuch-Jahr in Duisburg zum Abschluss mit der öffentlichen Veranstaltung „Feedback Fotobuch“: Zwei Tage lang tauschten sich Teilnehmende von „Welt im Umbruch“ mit Kunsthistorikerinnen, Kuratoren, Buchgestalterinnen und Fotografen zum Fotobuch als künstlerisches Medium aus. Sie diskutierten Ergebnisse und Erfahrungen der Fotobuch-Workshops sowie Fragen zur politischen und sozialen Relevanz von Fotografie und Fotobüchern in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche.

Highlights des Wochenendes: das „Dummy-Dating“, bei dem jeder über seine Buchprojekte erzählen konnte, der „Artist Talk“ mit Henk Wildschut (Amsterdam) sowie die Präsentationen von Yakov Braz (buchlabor Dortmund), Dr. Anja Schürmann (Heinrich-Heine Universität Düsseldorf) und Anja Pietsch (Social Visions e.V. Berlin).

Evi Blink aus dem Vermittlungsteam berichtet im Blog von der Veranstaltung.

„Welt im Umbruch bot einen Freiraum. Bei mir entstand das Gefühl, dass ich mehr bin als ein Funktionsmensch.“

Teilnehmender, Duisburg 2017

„Kunst zum Anfassen!“

Ausstellungsbesucherin, Duisburg 2017

Wir danken allen Partnerinnen und Partnern sowie Teilnehmenden in Duisburg für die wertvolle Zusammenarbeit: Kulturamt der Stadt Duisburg, Internationales Zentrum (IZ), Lokal Harmonie, Lehmbruck Museum.

Rostock 2016

Zum Auftakt von „Welt im Umbruch“ war das mobile Fotobuchprojekt vom 27. September bis zum 10. Oktober 2016 im Rostocker Stadtteil Groß Klein zu Gast. Das Börgerhus in Groß Klein, ein Stadtteil- und Begegnungszentrum der AWO, hatte sich in einem Auswahlverfahren als begeisterter lokaler Partner angeboten. Die fünf Schiffscontainer des mobilen Ausstellungsprojekts waren direkt neben dem Börgerhus auf einem öffentlichen Platz, dem Groß Kleiner „Rondell“ platziert.

Ein Stadtteil entdeckt das Fotobuch

Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Börgerhus sowie dem Amt für Kultur, Denkmalpflege und Museen der Hansestadt Rostock konnten wir mit vielen interessierten Menschen über die Umbrüche in der Region und in der Welt in Kontakt kommen.

Weitere Kooperationspartner waren das Peter Weiss Haus und das Jugendalternativzentrum JAZ, mit denen einige stadtteilübergreifende Programm-Highlights wie das Künstlergespräch mit der Fotografin Andrea Diefenbach und die Abschlussveranstaltung gemeinsam realisiert wurden.

Etwas ganz Besonderes war in Groß Klein das Engagement zahlreicher Ehrenamtlicher, die in den verschiedensten Bereichen bei „Welt im Umbruch“ mitgearbeitet haben – von der Vermittlung in der Katalogwerkstatt bis zur Installation der Ausstellung.

Dummies für die Zukunft

In Groß Klein produzierten Teilnehmende mit der Unterstützung der Fotografen und Buchgestalterinnen vom PhotoBookMuseum in intensiven Workshop-Tagen auch die ersten Fotobuch-Unikate (sogenannte „Dummies“), die seitdem mit uns zu den weiteren Stationen in Duisburg und Kassel reisten. Sie motivierten viele andere Teilnehmende, mit professioneller Unterstützung selbst ein Fotobuch aus eigenen Fotos zu entwickeln.

Welt im Umbruch
Programm Rostock 2016Zum Programmheft

Wir danken allen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern am Standort Rostock für die wertvolle Zusammenarbeit: Amt für Kultur, Denkmalpflege und Museen der Hansestadt Rostock, AWO-Börgerhus, Peter Weiss Haus, JAZ Jugendalternativzentrum sowie ganz besonders allen beteiligten Ehrenamtlichen aus Groß Klein.