Bürgerrat Bildung und Lernen

Bürgerrat Bildung und Lernen fordert Mitspracherecht

Pressemeldung: Bonn, 24. Januar 2022

Zum "Internationalen Tag der Bildung" am 24. Januar 2022

Anlässlich des Internationalen Tags der Bildung fordert der bundesweit aktive Bürgerrat Bildung und Lernen von der Politik im Bund, in den Ländern und in den Kommunen jetzt ein Mitspracherecht. Die aktuelle Situation zeigt: Gerade beim Thema Bildung müssen die Alltagserfahrungen der Bürgerinnen und Bürger und insbesondere auch der Kinder und Jugendlichen von der Bildungspolitik viel stärker als bisher berücksichtigt werden.

Wer Kinder, Eltern, Auszubildende, Studierende und Lehrkräfte fragt, wie es gerade um unser Bildungssystem bestellt ist, bekommt eine klare Antwort: Schlecht! Schon vor Corona stand die deutsche Bildungspolitik in der Kritik. Bei der Digitalisierung sind deutsche Schulen im internationalen Vergleich abgehängt, und die Ungleichheit der Bildungschancen ist ein drängendes Problem, das sich durch die Pandemie weiter verschärft: Denn wegen der hohen Corona-Fallzahlen drohen nun wieder Schulschließungen und Distanzunterricht. Es braucht also tragfähige Bildungskonzepte, die sofort umgesetzt werden.

Aufruf an die Politik: Sofortprogramm für Bildung

Der Bürgerrat Bildung und Lernen repräsentiert einen Querschnitt der deutschen Bevölkerung. Mehr als 500 ausgeloste Menschen aus ganz Deutschland haben hier in den zurückliegenden zwölf Monaten konkrete Empfehlungen für ein Sofortprogramm zur Verbesserung der Bildungsangebote in unserem Land erarbeitet. Jetzt ist die Politik im Bund, in den Ländern und in den Kommunen aufgerufen, die Vorschläge der Bürgerinnen und Bürgern ernsthaft zu diskutieren.

Im Sinne einer "lebendigen Demokratie" plant auch die neue Bundesregierung, künftig bundesweit agierende Bürgerräte zu konkreten Fragestellungen einzusetzen. Der Bürgerrat Bildung und Lernen ist derzeit der einzige Bürgerrat, der auf Bundesebene aktiv ist. Ins Leben gerufen wurde er von der unabhängigen und gemeinnützigen Montag Stiftung Denkwerkstatt.

Bildung ist Deutschlands wertvollste Ressource, doch wie gehen wir damit um?

Unser Bildungssystem braucht Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe. Mit "guter" Bildung entscheidet sich die Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Mit seinen im Dezember 2021 veröffentlichten Empfehlungen für ein Sofortprogramm zeigt der Bürgerrat Bildung und Lernen konkrete Lösungswege auf. Der Bürgerrat will insbesondere die Schulen lebensnah und "schüler-zentriert" umbauen. Eine der wesentlichen Forderungen ist die Harmonisierung des Bildungssystems mit einheitlichen Lehrplänen für alle Bundesländer.

Der Internationale Tag der Bildung wurde 2019 von den Vereinten Nationen (UN) ins Leben gerufen. Mit der Verabschiedung der Globalen Nachhaltigkeitsagenda hat sich die Weltgemeinschaft dazu verpflichtet, bis 2030 eine hochwertige, inklusive und chancengerechte Bildung für Menschen weltweit und ein Leben lang sicherzustellen. Daran erinnert jedes Jahr am 24. Januar der Internationale Tag der Bildung.

Hintergrundinformationen im Überblick

Was macht der Bürgerrat?

Der Bürgerrat Bildung und Lernen wurde von der gemeinnützigen, unabhängigen Montag Stiftung Denkwerkstatt in Bonn organisiert und läuft seit Oktober 2020 und noch bis 2023. Er bietet bundesweit ausgelosten Bürgerinnen und Bürgern (ab 16 J.) ein Forum zur demokratischen Teilhabe und bildungspolitischen Mitbestimmung und hat im Laufe des ersten Jahres ein Sofortprogramm zur Umgestaltung des deutschen Bildungssystems erarbeitet. Dutzende Vorschläge aus Online-Befragungen sind hier eingegangen. Auch 130 Schülerinnen und Schüler bis 16 Jahre haben in verschiedenen ‚Schulwerkstätten‘ mitdiskutiert: Auch ihre Forderungen zum Thema ‚Wie wollen wir lernen?‘ sind in die Empfehlungen eingeflossen. Die Kinder- und Jugendbeteiligung soll 2022 weiterentwickelt und auf eine breitere Basis gestellt werden.

Was bisher geschah

Okt. 2020 – Febr. 2021
Öffentlicher Online-Dialog zur Ideensammlung

Mai 2021
Digitales Bürger- und Jugendforum mit rund 350 Teilnehmer/-innen im Bürgerforum und einem 50 Köpfe starken Jugendforum (16 – 27 J.) erarbeitet aus den Bürgerideen 50 Vorschläge in acht Themenfeldern

Juli – August 2021
Online-Abstimmung über die Bürgervorschläge

18./19. September 2021
Erste Sitzung des Bürgerrats in Berlin zur Diskussion der Vorschläge;
zehn Kinderbotschafter/-innen präsentieren die Forderungen der fünf ausgewählten Schulwerkstätten aus fünf Bundesländern; erster Austausch mit Politikern 

Oktober 2021
20 Botschafter/-innen des Bürgerrats formulieren das Sofortprogramm

19. November 2021
Beim Bürgergipfel in Berlin mit Programmübergabe sollen die Empfehlungen des Bürgerrats an die Politik übergeben werden. Aufgrund der hohen Corona-Fallzahlen muss der Bürgergipfel auf das erste Quartal 2022 verschoben werden.

14. Dezember 2021
Der Bürgerrat Bildung und Lernen und die Kinderbotschafter/-innen veröffentlichen ihre Empfehlungen im Rahmen eines digitalen Pressetermins.

Sabine Milowan
Tel.: +49 (228) 26716-633

Über die Montag Stiftung Denkwerkstatt

Die Montag Stiftung Denkwerkstatt ist eine unabhängige gemeinnützige Stiftung und gehört zu den Montag Stiftungen in Bonn. Im Sinne des Leitbilds der Stiftungsgruppe „Handeln und Gestalten in sozialer Verantwortung“ übernimmt sie die Aufgabe, gesellschaftlich relevante, zukunftsweisende Themen aufzuspüren, den konstruktiven Austausch mit Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten zu suchen und soziale Veränderungsprozesse anzustoßen. Die Montag Stiftung Denkwerkstatt konzipiert, moderiert und organisiert Veranstaltungen, Dialogforen und Werkstätten für unterschiedliche Teilnehmerkreise, für Expertinnen und Experten verschiedener Fachgebiete ebenso wie für die allgemeine Öffentlichkeit.
 

Über die Montag Stiftungen

Die Montag Stiftungen sind eine unabhängige und gemeinnützige Stiftungsgruppe in Bonn. Zu ihr gehören die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, die Montag Stiftung Urbane Räume, die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft und die Montag Stiftung Denkwerkstatt. Im Sinne des Leitmotivs „Handeln und Gestalten in sozialer Verantwortung“ arbeiten die Stiftungen jeweils operativ eigenständig und projektbezogen in den Handlungsfeldern Pädagogische Architektur, Chancengerechte Stadtteilentwicklung, Teilhabe in der Kunst, Bildung im digitalen Wandel, Zukunftskonzepte und Inklusive ganztägige Bildung.

Die Carl Richard Montag Förderstiftung als Dachstiftung und Eigentümerin des Stiftungsvermögens finanziert die projektbezogene Stiftungsarbeit im Sinne des Stifters Carl Richard Montag. Unterstützt wird sie von der Montag Stiftung Denkwerkstatt als Impulsgeberin und Ideenschmiede, die auch die strategische Beratung sowie die übergeordnete Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Stiftungsgruppe verantwortet.